Als meine Erinnerung über die Schlachtfelder
Der Geschichte schritt
Sah ich das Grauen und hörte das Schluchzen
Der Wittwen und Waisen Eltern und Freunde
Ich roch den beißenden Pulverdampf
Und das süßliche Blut verwesender Helden
Jeder auf Seiner Seite der eigenen Wahrheit
Menschenopfer und mich graute und erbarmte
Ihr Ideal einander zu zerfetzen
Sich hinrichten zu lassen für eine Idee
Den höheren Willen herrschender Macht
Jetzt heute sehe ich die Gegenwart als
Die Wiederholung ungeheilter Vergangenheit
Und mich dauert der Mensch auf Seinem
Leidensweg bis Er sich einmal ausgeblutet
Und ermüdet endlich Der Liebe ergiebt
Wie schön das wär
dann wären keine Menschen mehr.
Nur noch Liebende
das wäre alles was uns bliebe.
Liebender schöner Hunde
Der Mensch also Du und Ich
Sind in der Erfahrungsschule des Liebens
Und da diese zu erinnernde wieder zu erweckende Kraft
Sogleich in der Dualität eine Gegenkraft auf den Plan ruft
Entstand die Angst als Wesenspol
Der Drahtseilakt besteht nun
Jeden Gedankenschritt
Jede Gefühlsregung
Jeden Fuß als Tat
Entweder in den Abgrund zu setzen
Oder auf dem Seil voranzuschreiten
Der Mensch ist ein Gott in Windeln
Sei Ihm und Dir gnädig
Erwachsensein ist ein Reifungsweg
Wie Winter Frühling und jetzt Sommer
Einander bedingen und brauchen
dankend
Dir Joachim von Herzen