Besuch

Besuch

 

 

 

 

 

Heute erhielt ich unerwarteten doch wohlbewusst ersehnten
Besuch
Eine liebreizanmutige augenfrohe stimmwohlklingende Frau
Stand vor meiner Haustüre händeschön
Sie habe von mir gehört und wolle mich einfach spontan kennenlernen
Das nenn ich frank und frei
So bat ich Sie galant herein
Wir tranken Kaffee aßen Lebkuchen und sprachen gerade über
Gott das Göttliche und die Welt die gerade vor unseren Augen äußerlich
Zerfällt

Als Es erneut überraschend klingelte
Folgerichtig denn das Leben treibt der Fluß des Gegensatzes an
Öffnete ich abermals und ein sehr ausgezehrter klapperdürrer
Mann ja eher ein Skelett der Tod steht vor mir
Würdig schweigt Er

Ergeben nicke ich und lade Ihn stumm  ein einzutreten
Da Er keine Schuhe trägt und des Mantels abzulegen nicht bedarf
Schritt Er schnurstracks in die Küche

Meine Holde machte große Augen doch lächelnd musste
Ja wusste Sie das bei mir mit allem zu rechnen sei
Und Es nicht mit rechten Dingen allein dafür auch mit
Den linken zugehe

Der anspruchslose Gast bedurfte keiner Speiße keines Trankes
Klappernd setze er sich auf einen bereitgestellten Kamelhocker
Und grinste ständig augenhohl
Nicht aus Häme oder Machtgier vielmehr des lippenlosen Mundes wegen

Unser Gespräch verlief in dem nämlichen Strome
Himmlisches und Abgründiges Sexus Eros Amor und Agape Götterliebe
Menschenlust Freundschaft und Verläßlichkeit
Treue und Verrat

Wie denn der Herr von mir erfahren
Ach der Menschen Sinn liege doch auf der anderen Seite offen lesbar
Wie ein Buch und der Ruch das ich dem Tode Freund hatte Ihn neugierig
So freundschaftshalber weil heute gerade eine Pause sei zu mir geführt

Als wir denn so durch die Themen wandelten wie Marie Antoinette durch
die Fluchten des Sonnenschlosses trat eine Stille ein
Sehr rein sehr klar und wahr

Wie auf ein Zeichen
Unabgesprochen lag es in der Luft
Erhoben sich meine Gäste
Eh ich michs versah
Verwandelt träumte ich
Ach ja mein Mittagsschlaf
Und waren nur noch Luft

 

 

 

 

 

 

 

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