Der Angler

Der Angler

 

 

 

 

Es war einmal ein Mann
Der saß geduldig am Ufer eines Sees
Und hielt Seine Angel in das Gewässer
Den Fisch Seines Lebens zu fangen

Doch nur Kleine bisweilen Größere
Erbarmten sich ab und an Seiner
Ihm an den täuschenden Köderhaken zu gehen

Die Kleinen warf Er wieder ins Wasser
Die Brauchbaren tötete Er mit einem zwei Schlägen

Einmal sah Ihm dabei ein Kind zu
Und da Kinder die Welt und das Leben noch
Ganzheitlich lebendig wahrnehmen
Vernahm Er aus der Mimik und Körperhaltung
Des Augenzeugen tiefes Mitgefühl mit dem Fischbruder

Seitdem ist dem angelnden Mann ein Haken
In die Seele gesetzt

Selbst eine Frau sich zu angeln
Wurde Ihm abhold
Lieber sollte Sie Ihm freien Willens
In die Arme laufen

Dann eines Tages holte Er die Angelschnur ein
Zerbrach die Angelrute
Entkleidete Sich bis Er nackt war
Und schritt bedächtig in das Wasser
Hin zu den Fischen

Und wie Er da schwamm
Sprach der See zu Ihm

Die Menschen wähnen zu verdursten
Und ertrinken doch täglich in Liebe

In Würdigung des Würthsees
Dankend der Menschenfischer

 

 

 

 

 

 

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