Des Dichters Ringen

Des Dichters Ringen

 

Ein Dichter saß vor einem leeren Blatt
Er war des Dichtens müd und satt
Ganz voll ist alle Welt geschrieben

Die Sätze Worte sind inflationäre Diebe
Sie stehlen Aufmerksamkeit verdrängen
alle Ewigkeit in Zeit und Hast und Eile

Der Dichter weinte bitterlich Er tobte wütend
wie je ein Wüterich Er hatte Angst vorm
leeren Papier und stierte traurig wie ein

Abgestochner Stier in der Arena Spanischer
Matadore  Da kam die Muse die Ihn zärtlich leise
küßte und flüsterte ins Ohr das Er ja gar nichts

Müßte denn frei ist alles Neuerschaffen mögen denn auch
die Massen nur aufs grelle Moderne gaffen Du bist und
bleibst ein Kind der Sonne himmlisch strahlend allverliebt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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