Huldigung an Nietzsche

Huldigung an Nietzsche

Es lag da ein Block von Granit,
lange schon-fast zweittausend Jahre.
Viele traten zu Ihm hin und sprachen:
Es soll eine liebliche Frau werden,
Oder ein Himmlischer Held!
Je nach Art und Gesinnung

Die Hühner kreierten einen Hahn.
Die Jäger einen Hirsch und
Der Klerus seinen Heiligen,aber ach-
Die Meißel wurden stumpf,
Die Schlegel in der Hand zu schwer,
Nur Staub wirbelten sie auf und
Hustend verließen sie unter Verwünschungen
Die Werkstätte

Da trat ein Mensch in die Geschichte ein,
Seinem Äußeren nach ein Walross,
Im Inneren aber ein Gottessohn.
Unter seinem scharfen Blick brach
Nach und Nach das Unwesentliche ab,
Und hervor trat die Gestalt eines Adlers
Und ein Aufschrei ging durch die Zeugenschar-
Die Hühner gackerten,der Hahn krähte drei Mal,
Die Jäger legten drohend ihre Flinten an und
Die Würdenträger bekreuzigten sich.

Der Adler jedoch entfaltete seine Schwingen
Und noch heutigen Tags zieht er hoch oben
Seine Kreise und
Wenn er kurz vor der Sonne steht
Und Ihr Licht leise schwächt,
Fragen die Kinder nach,
Was der schwarze Punkt dort oben
Wohl sei?

Für Ihn in Liebe
St.Moritz, 5.August 2004

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