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Frankreich, 14.Juli 1789

Frankreich, 14.Juli 1789

 

 

 

In der Rue de Camarc brannten die Lüster hell so das das Bürgervolk nicht umhinkam
aus einer Mischung von scheuer Bewunderung und trotzigem Neid den eiligen Schritt zu
verlangsamen und den Kopf wie zufällig leicht zu heben etwas von dem lichten Glanz zu erhaschen. Kutschen fuhren vor und einzelne Reiter wurden von livrierten
Dienern distanziert vertraulich empfangen. Das Haus selbst fast zeitlos dabei Palast schlicht von Macht und Geld hingestellt,gebietrisch ob einem Kleriker oder dem Adel war rasch ersichtlich denn ein Wappen prangte über dem Tor Lilie und Temlerkreuz ?
Nein das konnte nicht sein, die waren ja vernichtet ehedem.
Eine Fabelgestalt halb Tier halb Reptil und Flammen die den schrägen Balkenstrich
zu blecken sich nicht unterfingen.
Gegen die siebte Abendstunde mag dies hier sich abspielen derweil das arbeitende Volk seiner Notdurft Handwerk Brotberuf und Frauenmuttersein müde zu werden begann
und die höheren Stände sich vorbereiteten das eine oder andere Bankett, Maskenfest oder Theater zu besuchen, fein herausgeputzt parfümiert geschminkt mit gepuderter Perücke auf dem Haupt des Mannes, wie als traue er den eigenen Haaren nicht.
In einem der verstreuten Klöster beteten Mönche zu ihrem Gott um Gnade, Vergebung der Sünden,opferten ihre Lebenskraft um sich kasteit den Himmel zu verdienen wo
nicht zumindest der Hölle verschont, im Fegefeuer leiden zu dürfen.
In einem Frauenkloster, karg die Zellen liegt eine junge Adelige, zwangseinfügt den
Schleier zu nehmen, in ihrer Schenkel brennender Glut. Ihr Herz ein weiteres
Golgatha auf dem sich ihre Seele gekreuzigt wiederfand unsterblich wie Prometheus
zu leiden Tag für Tag.
Was schweifen unsere Zeilen hier umher und nehmen Fäden auf als solls ein bunter schöner Teppich werden ? Ist nicht Gefahr sich zu verlieren in einer Spinne Netz
in deren Zentrum alle zusammenfließen wie Bäche Flüsse einst im Meer ?
Nicht sieht das Opfer jene Jägerin, versteckt in einer Ritze hinter dem Gesims, sitz
lauernd jenes Jagdgetier, kein Laut kein Hauch wie tot. Doch wenn der Falter sich
erging, erzittert jenes Netz subtiel und rasch ist so sein Leben auch geendet.
Hier wollen wir dem geschätzten Leser eine wohlverdiente Pause gönnen sei auch Geschichte atemlos erhaben über Zeit und Raum…