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Frei

Frei

 

 

Ich habe heute das
Was Sie einen Freien Tag nennen
Keinen Broterwerb
Arbeiten müssen vernannt
Arbeitnehmer als nähme ich die Arbeit weg

Arbeit ist alles Natürliche
Stoffwechsel Austausch
In ausgewogenem Geben und Nehmen
Sich wandelnd erneuern
Gestalten verwandeln

Soll ich in ein Cafe gehen
Ein Buch lesen
Einen Freund besuchen
Nichts tuen wie widersinnig
Denn das Nichts birgt das Alles

 

 

 

 

Frei

Frei

 

 

 

 

 

 

Wir haben uns scheinbar weitgehend von der äußeren Natur
Emanzipiert eine technokratische Scheinrealität erschaffen

Den Geist an den Gardarobenhaken der Geschichte gehängt
Und dafür aus der Büchse der Pandora hervorgeholt begonnen den Intellekt
Zu vergöttern

Längst sind die Ketten der Galeerensklaven zerbrochen um sie gegen die
Unsichtbaren der Lohnsklaverei einzutauschen

Burgwälle Festungen und Stadtmauern sind geschliffen
Doch die Angst nagt weiter an der Wohnzimmertüre hochrüstungswaffenstarrend

Lichtlose Verliese und Kerker sind Museumsattraktionen geworden
Sonntäglichen Schauer spendend für blutiges Eintrittsgeld
Doch die Isolation in Singelapartments vor sich hinvegetierender Depressiver ist Legion

Leibeigenschaft und Sklaventum gelten als geächtet abgeschafft
Doch sexuelle Abhängigkeit und Zeitverträge halten energetische Fesseln
Um unseren Willen geschlungen

Ach selbst der Vorstellung eines Gottes einer Gottheit im Himmel oder
Jenseits entschlüpften wir nur um das Bauchego auf den Bürodrehstuhl
Zu setzen Dividenten Zinzeszins und Derivate diesseitsbelohnt
Welch Weh

Jetzt da die Zeit kollabiert
Unendlichkeit in jede Mauerritze kriecht und die Ewigkeit selbst
Durch Sonnenbrillen dringt stellen wir endlich den Kampf ein
Wir sind keine kläglichen Verlierer gedemütigt
Wiewohl überreich mit Erfahrungen beschenkt
Triumphierende Sieger kennt dies Spiel nicht
Nur ein Patt unendschieden bleibt das Uhrwerk stehen
Gebrochen die Feder das Zahnrad verhakt die Zeiger abgestürzt
Weist die Sonnenuhr den Rythmus
Fließt Sie ungestaut natürlich dahin

Opfer auch sie sind hinfällig haben ausgedient
Nackt steht die Angst auf Ihrem Kriegerdenkmal
Heroisch schenken wir Sie einfach dem Licht
An dem Es der Liebe nie gebricht

 

 

 

 

 

 

 

 

Frei

Frei

 

 

Drittes Autoölwechselwartenschlangenzettelblockgedicht

 

Frei

Die Welt ist eng
Das Haus zu klein
Auch Geld zuwenig
Du bist einsam und allein

Die Welt ist Dir ja
Viel zu groß
Wie einst als Kind
Des ältren Bruders Hos

Dein Leib ist Körperhaus
Der Liebe pulsender Palast
Und mit jedem Atemzug
Besucht Dich Leben schenkend
So ein Gast