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Nachruf

Nachruf

 

 

 

Der leichte Geist erwacht auf Erden
Ein leichter Geist erwacht im Himmel
Da ist Er dort zu Gast

Hier nur beseelt steigt Er auf einen Schimmel
Reitend die Angst und hinterlassend einen Freudenspur
Die schwarzen Kreuze holzgeschlagen

Sind leer das Wort in Ihrer Mitte blüht
Lebendig treibt wo Sie nur Leichname getragen
Ein Licht geheimnisfrei ein Klang erglüht

Geschenkt ist Dir des Himmels Weisheitsschatz
Nicht Pein drückt Dich hernieder mehr
Siehst Dich in mir wie in des Mondes Spiegelbild

Sich zeigt das diamantene Sternenmeer
O Erde sei Du Reiter mir
Ich trag Dich durch die Welt

Und meine Hufe wurzeln tief
In dem Geheimnis Grund
Das alles wohlgeborgen hält in Liebe

 

 

 

 

Für Sergej den Russischen Dichter
Der sich mit 30 Jahren das Leben nahm

 

 

 

 

Nachruf

Nachruf

 

 

 

Das Sterben scheint ein Leichtes
Weil unbenommen unausweichlich

Das Leben selber vielen vorwurfsvoll schwer

Dabei gibt Es die Zartheit des Lebendigen
Die Leichte des Seienden

Und Schwerelosigkeit im angstfreien Raum des Liebenden
Immer und überall

 

 

 

 

Dankeswürdigung für den Sufilehrer und Sein Lebenswerk
Als Musiktherapeut und Kulturbrückenbauer
Dr Rahmi Oruc Güvenc
Der Sein Verlassen des Körpers als Hochzeit
In Istanbul feierte
Sein Sohn Bruder Freund und Schüler
El Afibiey

Türkei
Jalowa 5.Juli 2017

 

 

 

 

 

 

 

Nachruf

Nachruf

 

 

 

 

Auf der Granitplatte in der Wand
Urnenbestatteter Leichname
Des dörflichen Friedhofes Wörthsee
Weshalb ist die Menschheit so in Unfriede
Außerhalb Ihrer Todesacker
Steht

Hier wartet die Asche eines Leibes
Auf den Tag da die staatliche Willkür
Im Verein mit kirchlichen Glaubenssätzen
Das Gesetz aufhebt die Reste eines Körpers
Wieder in den natürlichen Kreislauf der Natur
Als Dünger zurück geben zu dürfen
Denn das Leben ist beschenkt werden
Und einander verschenken

Name und Daten fehlen
Eine Sonne ziert das Vermächtnis

 

 

 

 

Nachruf

Nachruf

 
 

Unlängst verstarb hier in der Gemeinde
Wörthsee ein unbekannter reicher Poet
Zu Seiner Urnenbeisetzung erschien ein
Illustres buntes Völkchen welche ein
Altorientalisches Lied auf Originalinstrumenten spielte

Über den vergänglichen Körper ist wenig zu sagen
Er tanzte gern ritt und litt
Seiner Seele Flügel waren wohl gestutzt
Doch wuchsen Sie halbwegs nach
Und Sein Geist nun Er brannte lichterloh

In Seinem Nachlaß fand sich ein Zettel
Als Entwurf zu einem dritten nie gedruckten Buch
Als Vorwort oder Nachsatz
Er sei hier abgedruckt

Das Unfassbare begreifbar
Und Dunkles zu erhellen
Erniedrigtes aufzurichten
Inneres nach außen
Und Todes zu verlebendigen
Steine zu erweichen
Und Herzen zu öffnen
War Sein Sinnen und Trachten

Den letzten Rastplatz Seines unsteten Lebens
Bot Ihm Steinebach wie er auch Am Steinberg wohnte
der Luftikuß
Das Wappen dieser Gemeinde zieren zwei Wellenlinien
Wasser des Lebens
Und ein Fisch Symbol des Urchristentums
Und zuunterst untergründig
Eine rote Rose jene Königin der Blumen
Sophia Rosenkreuzeremblem und in
Goethes Gedichtfragment „Die Geheimnisse“
Thematisiert ein zu verwirklichendes
Unterpfand allumfassenden Liebens

Eine kurze Rede sprach davon dies hier
Sei kein Trauerfall wiewohl eine Hochzeitsfeier
Ja die Stimmung war nicht bedrückt
Eher so etwas wie kindlich entzückt
Seltsam freudig entrückt