Würde

Würde

 

 

 

 

 

 

Im Gesetz ist Sie geboten
Erhaben als Würde garantiert
Oder doch nur wohlfeil wie garniert

Doch nichts hinterlässt keine Spuren
Alles ist Zeichen Mirakel Symbol
Ja Schrift Fährte gelegt zu  jedweder Tat
Des Spurenlesers Lohn

Wie Sie denn dies Fest begingen
Einer geweihten Nacht Hohn
Vordem aus dem Walde das Bäumchen gebracht
In der Stube geschmückt ja gekrönt zuletzt
Auf die Spitze den Stern gesetzt

Und heute liegt am Waldesrand
Ein zwei Bäumchen abgeschmückt stubenverbannt

Wenn der Baum des Lebens
In Dir leuchtet und brennt
Keine Tanne noch Fichte
Abgetakelt am Waldrande end

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Responses »

  1. ob Weihnachtsbäum(chen) oder ausgewachsener Baum: jedes (achtlos) gefällte Wesen erinnert mich schmerzlich an meine eigene in frühester Kindheit verlorene Würde.
    Wie habe ich sie verloren? Dadurch, daß meine Bedürfnisse und Äußerungen ignoriert wurden (= erste Form von Gewaltanwendung, z. B. schreien lassen, wickeln*), und indem ich als Objekt behandelt wurde (vor Handlungen, die an mir vollzogen wurden, nicht gefragt). Keiner hat sich schützend vor mich gestellt, ich wurde einfach hin“geschickt“ (Kindergarten, Schule). Den letzten Rest an Würde verlor ich dann durch Entwurzelung (Familie mußte umziehen, weil Vater versetzt wurde….)
    So langsam kratze ich meine Menschenwürde wieder zusammen und erinnere mich der damit einhergehenden Grund-Rechte des Menschen auf sauberes Trinkwasser, lebendige Nahrung, Obdach, Heimat und Gesundheit!

    * Babys können von Anfang an kommunizieren, daß sie „müssen“. Wenn sie artgerecht (Menschen sind Traglinge) von der Mutter am Körper getragen werden, kann die Mutter dies spüren und das Baby „abhalten“, damit sie nicht angepieselt wird. In unserer Kultur wird das Kind durch Windeln gezwungen, einzupieseln und sich selbst anzukacken, und bekommt dann in seiner eigenen Kacke einen wunden Po… Nach zwei Jahren Windeltragen hat das Kind endgültig verlernt, anzuzeigen, daß es „muß“ – jetzt soll es aber plötzlich „sauber“ werden… Ich empfinde dies als eine zutiefst würdelose Behandlung eines lebendigen Wesens.

    Übrigens: der Gesetztestext ist eine augenwischerische Lüge! Von wegen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Sie wird jeden Tag in diesem Lande aufs grausamste verletzt! Wir merken’s nur nicht mehr. Der Gesetztestext müßte wenigstens heißen: Die Würde des Menschen darf nicht angetastet werden!

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