Category Archives: Liebe

Käufliche Liebe

Käufliche Liebe

 

Im Naturrecht ist Lieben unverkäuflich
Doch die Warengesellschaft hat Sie verdinglicht
Welches ein Aberwitz ja nacktes Entsetzten ist

Als ich eben die örtliche Postfiliale betrat
Eine Briefmarke zu erwerben der Befehl
Maske Ausrufezeichen ich erklärte keine zu

Tragen und verließ die Stätte der Prostitution
Denn meine Seele zu verkaufen betrat ich den Laden nicht
Im Kaufladenmarkt dann Gesicht zeigend erhielt ich Sie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Freudenhaus

Im Freudenhaus

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Sittsam ja moralisch Erhabene
Nennen meinen Palast der Liebe
Schnöde ja verächtlich einen Puff

O Ihr Toren ist der Schoß eines
Weibes doch die Pforte ins Leben
Und sehnt sich das Feuer des Mannes

Doch nach der kühlenden Grotte
Verbrennen ja sich verzehren
Würde Er leidend an eigener Sonnenglast

In meinen Armen an meinen Brüsten
Zwischen meinen Schenkeln da findet
Er Wonnen wie ein rassiges Pferd

Galoppierend über Hügel und Täler
Wie kann in dieser Schreckenszeit
Das Bordell verboten sein gerade jetzt

Mag auch der Akt urtümlicher Leidenschaft
Triebhaft erscheinen so ist die sexuelle Kraft
Die erste Sproße auf der Himmelsleiter ma cherie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Zuckerbäcker

Der Zuckerbäcker

 

Ja manche überfürsorgliche Eltern
Verbieten ihren Kindern Naschwerk
Wegen des fragwürdigen Zuckers

In meiner Bäckerei verwenden wir
Nur Zuckerrohr Dattelmelasse Liebe und
Honig geht doch wo ein Wille da ein Weg

Versüßen wir des Lebens gelegentliche
Ödnis zeitweiliger Bitterkeit und Langweile
Mit einem Pistazienstück Baklava und Halva

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Schlachthof

Im Schlachthof

 

Eigentlich heist mein Beruf Schlachter
Doch ich nenne mich einen Schlächter
Jeden Tag das Brüllen der Todesangst

Der Fäkaliengeruch die angstzitternde
Athmosphäre der stumme Stumpfsinn
Lärmender Handlungen der Bolzenschuß

Ohne in die sterbenden Augen zu sehen
Aus Feigheit der Blut und Eingeweidegestank
Die zerstörten Körper das rohe Fleisch

Die Gewissheit zu morden töten vernichten
Zerstückeln Solange es Schlachthäuser gibt

Wird Es Schlachtfelder geben
Der Mensch ist was Er ißt
Ich habe heute gekündigt frißtlos

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Meister

Der Meister

 

Er selbst nannte Sich nicht so
Vielmehr einen Schüler des Lebens
Und heute ist sein Abschiedstag

Er unterhielt keine Schule hatte
Kein Lehrhaus keinen Tempel
Oder Seminarraum Er war einfach

Immer da und einmal des Tages
Dort wo wir gerade sind bei uns
Meister wesshalb verläßt Du uns

Hält denn der Jüngling noch an Seiner
Mutter Brüsten fest daher Ihr seid gereift
Genügend genährt zu tuen was Not wendet

Meister wesshalb ist es gerade in der Welt
So seltsam schlimm Eine Wohnstatt Mutter
Erde darin viele Kinder wild sanft und toll

Deren Spiele sind eigenwillig und die
Unbestimmten laufen einfach mit hängen
Ihr Fähnchen in den Wind doch Ihr liebt

Wenn auch die Verachtung Orgien feiert
Nun empfangt meinen Dank Segen Mut und Freude
Er erhob sich verneigend und entschwand

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verdichten

Verdichten

 

Ja die Zeiten verdichten sich
Wie mehrere ja Zeitlinien sind
Strahlenförmige mögliche Zukünfte

Und meine seelige Mutter raspelte
Rohe Kartoffeln  gab den Brei in ein
Tuch und verdichtete die Masse wringend

Bis der Kloßbrei trocken genug fürs Kochen war
Wenn ich täglich meine Zitrone auspresse
Freuen wir beide uns saftig im Gegensatz

Der hier ausgepressten Menschenwesen
Wird die verdichtete Zeit bald sehr bald
In sich zusammenfallen wie kalter Luftzug

Einem gehenden Hefeteig den Garaus macht
Und dann backen wir wieder Große Brötchen
Freuen uns aneinander feiern dicht an dicht

 

 

 

 

 

 

 

Die Stadt

Die Stadt

 

Ich war heute oder träumte mir
In einer bezaubernden Stadt
Da alles schön geordnet

Weil licht und hell auch rund erbaut
Kein Wäschtrockenleinenverbot
Kein Balkonblumenkästenversagen

Dafür Brunnen in den Innenhöfen
Überall Spielfelder für Kinder
Die Dächer begrünt Cafes Läden

Überall wohl verteilt und alle
Künstler sind in Brot durch aller
Unterstützung Konzerte Theater frei

Die Menschen kehren Ihre Straßen selbst
Busse Bahnen sind für alle frei
Bäche aus der Tiefe wieder ans Licht

Geholt und Alte leben mit Jungen
Grundstücke sind unkaufbar Mieten
Nur zum Selbsterhalt der Gebäude klein

Keine Werbesuggestionen Plakate nirgendwo
Auch keiner Politik nur wo ein Fest sich
Alle lustig treffen da wohn ich nun mit Dir