Der Gefangene

Der Gefangene

 

 

 

 

Er sitzt in seinem Gefängnis
Aus Fleisch und Blut
Knochen halten es zusammen

Was ihn dazu verurteilte
Ist die Neugierde wie es hier
Auf Erden zugehe

Was es bedeute ein dreidimensionales Wesen
In der Dialektik zu sein

Nur nachts während des Schlafes hat er Freigang
Dann hält er sich wieder da auf
Wovon er herkam von vor seiner Geburt

Der Körper wird alt und schwächer
Bald ist die Zeit um
Sie war keine Strafe
Nur eben eine auch harte Erfahrung

Sein Mitgefühl ist dadurch gewachsen
Selbst die geschmeidige Katze
Trägt eine traurige Würde
In ihrem weltentrückten Blick

Und die Maus huscht stets ängstlich
Umher mit ihren schönen warmen Äuglein
Aus Furcht Ihr zu nahe zu kommen
Noch will sie nicht befreit sein
Nüsse naschen
Sammeln für den Winterschlaf

 

 

 

 

 

 

4 Responses »

  1. „Bald ist die Zeit um
    Sie war keine Strafe
    Nur eben eine auch harte Erfahrung
    Sein Mitgefühl ist dadurch gewachsen“

    Von Katzen und Mäusen habe ich auch recht wenig Ahnung – doch kann ich obiges aus meiner „Gefängnis“erfahrung bestätigen.

  2. Dieses Gebilde ist die Möglichkeit stets frei zu sein, nicht nur im Schlaf. Außerdem gehe ich von viel mehr als nur drei Dimensionen aus, wir nutzen die anderen nur nicht oder können es nicht mehr. Von Katzen und Mäusen habe ich keine Ahnung, aber die werden sich kaum Gedanken um ihr Dasein machen lieber Joaquin.

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