„Deutschstunde“

„Deutschstunde“

 

Meine Schwester versorgt mich
den Spinner gelegentlich mit Romanen
Der letzte war „Deutschstunde“

Von Siegfried Lenz die Schwerarbeit
der Erlebnislesekunst bedeutet
und in seiner zur Wurzel gehenden

Offenlegung das Damalige als
Humus Kompost des Heutigen
verstehbar werden lassen kann

Erstaunlich ist die Tiefe der Betrachtung
von Farbe und Form in der Malerei
wie bisher nur bei Wassily Kadinsky

Die deutsche Frage einer stehenden
Redewendung geflügeltes Wort
mit gestutzten Schwingen flattert darin

Heute schreiben wir ein Gedicht
der Lehrer im Film „Der Klub der toten Dichter“
natürlich jetzt hier gerade frei erfunden

Und die Klasse versinkt in zeitlose Stille
unterbrochen von Seufzern Stöhnen
Murmeln Weinen und Lachen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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