Seit Jahrzehnten bin ich Aktmodell
Zuerst in einer Bildhauerwerkstatt
Für deren Auszubildende und Ihren Meister
Dieser erhielt die meisten Aufträge
Von der Kirche und wäre schon längst
Ausgetreten wenn
Heute ist es die Volkshochschule
Und deren Aktzeichengruppe
Eine Frauenrunde mit einem Mann
Zwei Stunden biete ich meinen Leib dar
Das Honarar ist stimmig
Und zeige meine Seele und Geist nackt
Denn ich bin nicht stumm
Schweige selten zum Rascheln der Zeichnenden
In der Erhabenheit künstlerischer Gestaltungskraft
Ob über den Adam und Eva Mythos
Weitere Felder der Kunst besprechend
Sexuelle Verwirrung der Körperfeindlichkeit
Und trage Gedichte vor und sang auch ein Lied
Eine Frau stellte mich negrid dar wie Michael Jackson
Eine andere Malerin asiatisch im Gesicht
Ich erwähnte letzthin in München einen Vortrag
Im EineWelthaus zu halten Schweigen keine Frage
Über welches Thema wo und um wiefiel Uhr
Niemand denn da lauert die Gefahr
So wie die Antwort hierauf
Was geschieht wenn ein Aktmodell nicht erscheint
Dann Porträtieren wir einander
Und von Euch selbst sich jedes einmal selbst nackt hinstellen
Niemals nein Lachen Lächeln unmöglich
Ich stelle es mir recht anstrengend vor, so lange still zu sitzen, die selbe Körperhaltung zu wahren. Zur Verfügung stellen würde ich mich durchaus, ich hätte kein Problem, meine Nacktheit zu zeigen. – aber zeigt man auch seine Seele nackt beim Modell-Stehen?
Liebender textiler Freiheit
Ob „man“ etwas läßt oder tut
Wer ist „man“
Niemand oder Alle
Ich verkaufe meinen Körper nicht
Ansonsten wäre ich gleich einem Freudenmädchen
Also zeige ich der Zeichenruppe auch meine Seele
Wie auch den Geist
Und meistens sind die Zeichenkünstlerinnen und zwei Künstler beseelt und begeistert
Und so bin ich einheitlich
In Geist Seele und Körper
Ei Menschenwesen in der Erfahrung eines Körpers
Danke Deiner Nachfrage
Joquim von Herzen