Sprache

Sprache

Weil Ihr Euch hier unten fremd und fern geworden seid
Gab das Leben die Sprache zu benennen was unbekannt

Zu kosen was liebend anverwandt
Und als die Angst die Lüge erfand
Trat in Euer Denken List und Tücke
Verwirrte sich das Gemeinte
In Täuschung Wahn und Unbegriff

Ihr erschafft so Ihr sprecht
Denn der Wind ist Ihr Bote und die Luft
Hat Flügel so das in jedem Raum
Noch lange schwingt was darin und dort gesagt
Nachklingt als Athmosphäre kosmischen Seins

Sprache ist Zeugung und Wortgeburt
Beides Seele und Geist
Wie Vater und Mutter
Ist die Tat Ihr Kind
Selbst die Untat noch
Denn auch was nicht geworden ist
Ist als Möglichkeit Ihre eigene Wirklichkeit

Achte auf Dein Sprechen
Wo nicht kann es zerbrechen
Fühle jedes Wort
Sie sind die Gewürze
Denn Ihr kocht Euch Gift hinein
Oder heilsame Kräuter

Sprich ganz oder schweige
Aus der Mitte des Herzens
Wo nicht säest Du Schmerzen
Drei sind aller guten Dinge Wesen
Denken Wollen und Fühlen

Schreiben ist wie Bildhauerei
Steht fest in der Materie
Schwarz auf Weiß und das Bunte
Dazwischen läßt Es verbunden sein

Lässt den Leser hungrig oder gesättigt
Ertrinken oder durstgestillt
„Denn der Mensch lebt nicht vom
Brot allein sondern von einem jeglichen Wort“

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