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Die Germanistikvorlesung

Die Germanistikvorlesung

 

 

 

 

Nun meine die Sprache und das geschriebene Wort liebenden
Studierenden Hörerinnen und Hörer einen guten Tag und Grüß Gott

Heute sehen wir uns eine der ältesten Formen menschlicher
Schreibeskünste an
Das Gedicht
Poem
Die Lyrik
Reim und reimfrei

Nun denn wie beginnen
Ein Blatt Papier
Der Stift
Die Idee

Ja woher nehmen wenn nicht stehlen
Dafür gibt es seit den Alten Griechen die Musen
Nur wen die Muse küsst der ist von innen her befähigt
Ja gedrängt was flatterhaft umher nur schwirrt
In straffe knappe Form  verdichtend zu ergießen

Die kirchlich geprägten Seelen unter Ihnen mögen nun
Räuspernd zu bedenken geben das seien ja heidnische
Göttinnen somit unsereiner strikt verwehrt

Gemach gemach dann eben seien Sie als morphische Konzentrationen
Subtiler sprachvernappter inbrünstiger geringstaufwendiger
Darstellung umschrieben

So als hätten Sie eben nur ein kleines DIN A 5 Blatt und das
Ganze Leben der Tod und die Liebe wollten darauf gewürdigt werden

Soweit verstanden
Fragen
Anmerkungen

Ja bitte
Nicht jeder Mensch hat hierfür das Talent
Hm erinnern Sie sich an Ihrer Eltern Brauch ein Poesiealbum
In der Schule Familie und dem Freundeskreis reihum gehen zu lassen
Da wurde gesucht geprobt gelobt irgenwie selbst ein Destillat erbracht

Und es ist dieses gekürzte nur auf das Sinnhafteste hin gleich dem
Asiatischen Koan des Zenbuddhismus Taoismus verwandt gebettet

Danke
Bitte

Dann werden wir jetzt eine halbe Stunde nein halbe Sachen leidet Es nicht
30 Minuten Raum für einen einsamen stillen Seinsort haben ein solches
Geisteskind ins Werk zu setzen

Stille
Ruhe
Schweigen

Die Zeit ist um bitte nehmen Sie sich zuhause Ihr Werk wiederholt vor
Und nächtens wenn wir uns wiedersehen trägt ein Jedes seines vor
Ich bin gespannt und freue mich schon heute darauf

Seien Sie bedankt
Weiterhin einen frohen Tag