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Ich

Ich

 

 

 

Es war einmal ein Ich im Großen Wir
Das entschloß auf diese Welt zu kommen
Um sich und die Menschenwelt zu erfahren

Anfangs hatte Es noch fast Alles
Im seelisch geistigen Reisegepäck
Doch beim Eintritt in die Erdensphäre

Schon hatte Es meist vergessen
Wesshalb Es hierher kam
Dann wurde Es abgerichtet erzogen

Und die hohen Talente und Begabungen
Zogen sich in den Möglichkeitsraum zurück
Denn hier galt werde erst etwas

Denn so wie Du bist
Bist Du nichts
Da weinte das Ich

Und sprach seitdem von sich als man
Man könnte man sollte man wollte
Und ein Ich zu sein galt als egoistisch

Da wurde das Ich traurig
Und beschloss Sein Leben selbst zu leben
Und wenn Es nicht gestorben ist dann bist Es Du

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ICH

ICH

 

 

 

 

Du verlierst mich
Wenn Du den Weg
Der Wahrhaftigkeit verläßt

Ich bin an Deiner Seite
In der Warteschlange
An der Lebensmittelkasse

Du verstößt mich
So Du den Stolz
Zu Deinem Geliebten erwählst

Ich bin in Dir
So Du mit den Augen der Demut
Auf die Gedemütigten blickst

Du verrätst mich
Da Du Deine Sonne verdunkelst
Und Ihr den Mond der Angst vorschiebst

Ich bin der Geliebte
Die Geliebte Dir Dein Herz
Immerda da Du liebst

 

 

 

 

 

Ich

Ich

 

 

 

Als ich erlernte
Zu mir Selbst
Als von einem ICH
Zu sprechen erschuf Ich
Das Du getrennd von mir

Und verlor mich
Ehedem von mir als Selbst
In der dritten Person sprechend
In die Welt geteilten Seins
Das viele Iche enthält

Die Ge und Verschiedenheit
All jener fremden Iche
Bereitete großen Kummer
Darin ja Feindseeligkeit
Und Unverstand einhergingen

Bis ja bis Ich
In den innersten Tiefen
Den weitesten Höhen
All jener und mir
Das Urich freudig wieder fand

 

 

 

 

 

ICH

ICH

 

 

Kein ja aber mehr
Weder Man sollte distanzierter Egoität
Schon gar nicht als Frau
Noch könnte unbestimmter Möglichkeitsform

Dieses vielleicht da
Verunsicherter Unverbundenheit
Ich ist in sich selber sicher und
Klar entschieden allzeit wahr

 

 

 

 

 

 

 

ICH

ICH

 

 

 

Sie riefen mich
So stieg Ich herab
Kein Thron
Dafür ein lebend Grab
Wo waren sie
Die vormals flehten
Als Ich kam
Nicht bei sich
Gefangen im Wahn

Hell war das Licht
Dem Dunkel zu grell
Es zu löschen
Spannen sie ihre Fäden
Hinab gedimmt
Zu einer dämmrigen
Kerzen Flamme Schein
Loderte auf das Feuer Hell
Dann verlöscht verglommen
Das jeder für sich und allein
Der Mond die Sonne fürchtet

So brennt der Göttliche Funke in Dir
Auf ewig unbenomen
Jetzt und hier

 

 

 

Herzliche Einladung
Beitrag zu den Kaspar Hauser Festspielen
In Ansbach 1.bis 7.August 2016
Am Sonntag 15 Uhr im Offenen Podium 1

Ich

Ich

 

 

 

Durch Dich Mutter Vater bin ich
Hier
Auf Erden
Vordem vorgeburtlich war ich schon da
Im Unendlichen über der Zeit
Und ihr wünschtet mich
In meinem Fall ich mich auch über
Väterlichen Widerwillen hinweg

Ich bin immer durch ein anderes Ich
Wo nicht
Wie in den zwölf Jahren der Kerkerhaft
Kaspar Hausers verliert sich das Ich wieder
In die Anderswelt jener Traumwelt der Urvölker
Sprachlosigkeit reiner Innenschau

Du bist mein Spiegel
Mein Echo
Jene Antwort auf der Suche nach mir
Sprache bliebe stumm
Freude ungeteilt
Angst unbenommen starr ganz allein
Du bist jener Reiz der reizend
Fördert was in mir verborgen liegt
Freund oder Feind
Lehrer immer

Mit Dir erst Mensch
Dem Menschen
Mich auf mich zurückwerfend
Damit ich Dich finde
In mir